Kulturscheune Barnten e.V.

 

Theaterprojekt - Zukunft der Erinnerung

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Flyer Zukunft der Erinnerung
Flyer ZDE DIN A5 2024_04_26-27.pdf (879.92KB)
Flyer Zukunft der Erinnerung
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TERMINE:
26. April 2024 10.00 Uhr geeignet für Schulklassen
26. | 27. April 2024 jeweils 19.30 Uhr

ORT:
Gutshof Barnten
Landesstraße 14
31171 Nordstemmen | Barnten

Karten
10,- | 5,- Vorverkauf
12,50 Abendkasse

Hinweise: Einführung ab 9.30 | 19.00 Uhr
Dauer der Aufführung: 80 Minuten
Nachbesprechung im Anschluss

MATERIAL & ANSATZ
Wie gehen persönliches Erinnern und gesellschaftliche Erinnerung zusammen? Wie sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verwoben? Warum erinnern wir uns? 

Um diese Fragen zur Bedeutung der Vergangenheit kreist ZUKUNFT DER ERINNERUNG. Erinnerung dient immer der Orientierung in einer Gegenwart zu Zwecken künftigen Handelns. Der Blick zurück ist also immer einer nach vorn. Erinnerung ist folglich Arbeit an der Gegenwart.
Sieben einstündige Interviews mit dem alten Ehepaar Ilse und Heinrich Warnecke über deren Leben zwischen 1920 und 1955 bieten zusammen mit Fotos, Objekten, Musik und Texten aus ihrem Erfahrungsraum ein ganz besonderes Erinnerungsmaterial. Die Interviews und die Materialien sind dabei ein weit über das Private hinausgehender biografischer Erinnerungsschatz, der in ZUKUNFT DER ERINNERUNG gehoben wird. Alles, was auf der Bühne zu sehen oder zu hören sein wird, ist authentisch an der Biografie der Interviewten oder an den Interviews belegt. Sämtliches Material ist dokumentarisch und aus dem historischen Kontext her-aus einzuordnen.
Als 1921 und 1924 Geborene sind die Eheleute in ganz wichtigen Entwicklungsphasen ihres damals noch jungen Lebens Teil der nationalsozialistischen Diktatur gewesen, die sie psychisch und physisch geprägt und deformiert hat. Die von Holger Warnecke 2009 mit seinen Eltern kurz vor ihrem Tod geführten Interviews waren Teil eines längeren Gesprächszusammenhangs über ihr Leben, ihre Prägungen, ihre Hoffnungen und Enttäuschungen und besonders über ihre Verwicklung in den Nationalsozialismus.
Mit drei jungen Spielerinnen zwischen 19 und 27 Jahren wurden die Interviews transkribiert, thematisch gesichtet und auf Relevanz hin überprüft, Schwerpunkte wurden herauskristallisiert. In ZUKUNFT DER ERINNERUNG steht das alltägliche Leben von zwei Menschen im Zent-rum, die der damaligen Majorität im Nationalsozialismus zuzurechnen sind. Wie haben sie gedacht? Was haben sie erlebt? Wodurch wurden sie geprägt? Wie sind sie mit dem Erlebten umgegangen?
Der Erinnerungsschatz aus den Interviews wird in der Inszenierung spielerisch zu neuem Leben erweckt, wobei die wandlungsfähigen Spiele-rinnen in über 40 Rollen schlüpfen und auf diese Weise die persönlichen Erinnerungen lebendig werden lassen. Auszüge aus den videografierten Interviews spielen in der Inszenierung dabei ebenso eine Rolle wie private Fotos, eigene historische Dokumente, originale Gegenstände oder zeitgenössische Musik.
Die alte, denkmalgeschützte Fachwerkscheune von 1936 auf dem Gutshof Barnten stellt für die Inszenierung einen außergewöhnlichen Rahmen dar, in dem die Geschichte zweier Menschen zum Leben erweckt wird. Deutlich wird dabei:
Das Vergangene ist nicht tot – es ist noch nicht einmal vergangen.